Andacht März
"Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?" Römer 8,35
Klare Frage, klare Antwort: "Nichts!"
Hier handelt es sich um eine rhetorische Frage. Das sind Fragen, deren Antwort bereits jeder kennt! Hier lautet die allseits bekannte Antwort: "Nichts!"
Um zu verdeutlichen, was dieser Liebe Christi entgegenstehen könnte, zählt Paulus in der Folge auf, was das menschliche Leben schwierig macht: Leid, Angst, Verfolgung, Hunger, Kälte, Gefahr, Hinrichtung. Damit macht Paulus deutlich: In Jesus Christus ist Gottes Liebe auch da gegenwärtig, wo das Leben beeinträchtigt und an ein Ende zu kommen scheint. Das können wir sagen, weil Jesus durch den Tod hindurchgegangen ist. Den Tod als Ort, an dem das Nichts herrscht, hat Jesus hinter sich gelassen und überwunden. In Jesus Christus hat Gott den Tod, das Nichts mit seiner Gegenwart und Liebe gefüllt. Darum kann uns nichts von ihm scheiden, auch keine Trennung oder Scheidung.
Romano Guardini stellt einmal die Frage: „Was ist denn sicher? So sicher, dass man darauf leben und sterben kann?“ Seine Antwort: „Die Liebe Christi!“
Und er fährt fort: „Das Leben lehrt uns, dass dieses Letzte nicht Menschen sind, und seien es die Besten und die Liebsten; auch nicht Wissenschaft oder Philosophie oder Kunst, oder was sonst Menschenkraft hervorbringt... Sicher ist nur die Liebe Christi... Und was sonst feststeht – da, wo es sich um ewiges Leben und ewigen Tod handelt – steht fest von ihr her.“
Guardini hat eine ähnliche Erfahrung gemacht wie Paulus.
Der eine sagt: „Die Liebe Christi ist das Sicherste!“
Der andere: „Nichts kann uns scheiden von der Liebe Christi!“
Aus beidem spricht ein fester Glaube, ein großes Vertrauen auf die Liebe Gottes.
Diesen Glauben, dieses Vertrauen und die Erfahrung der Liebe Gottes wünsche ich uns in dieser Passionszeit!
Ihr/Euer Werner Happe