Wort zum Mai
"Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht." 3. Johannes 2
Kurze Einordnung:
Das Kennzeichen des 2. und 3. Johannesbriefs ist ihre Kürze. Jeder dieser beiden Briefe passt problemlos auf ein einziges Blatt Papyrus. Mit diesem Brief kündet der Apostel seinen baldigen Besuch an. Er ermutigt und fordert Gajus, einen Leiter der Gemeinde und Empfänger dieses Briefes, heraus, indem er ihm anhand von einem negativen und einem positiven Beispiel aufzeigt, was die Merkmale wahrer geistlicher Leiterschaft sind. Johannes benutzt hier denselben Begriff für seine Person wie schon im zweiten Johannesbrief und beschreibt sich selbst als »der Älteste«. Diese Bezeichnung zeigt das fortgeschrittene Alter des Apostels sowie seine Autorität und seinen Status als Augenzeuge, was besonders für die Anfangszeit des Christentums zutraf, als er in den Dienst Jesu miteinbezogen war.
Das genaue Abfassungsdatum des Briefes kann nicht bestimmt werden. Da die Struktur, der Stil und das Vokabular in etwa dem 2. Johannesbrief entsprechen ( wer mag, vergleiche Vers 1 mit 2Joh 1, Vers 4 mit 2Joh 4 oder Vers 13 mit 2Joh 12 ), ist es sehr wahrscheinlich, dass Johannes den Brief zur gleichen Zeit verfasste oder kurz nach 2. Johannes, ca. 90-95 n.Chr. Ebenso wie die ersten beiden Briefe schrieb der Apostel seinen dritten Brief wahrscheinlich zu einem späten Zeitpunkt seines Lebens während seines Dienstes in Ephesus.
Der dritte ist vielleicht der persönlichste der drei Johannesbriefe. Während 1. Johannes anscheinend ein allgemeiner Brief an Gemeinden ist, die in ganz Kleinasien verstreut waren, und 2. Johannes an eine Frau und ihre Familie gerichtet war (2Joh 1), nennt der Apostel in 3. Johannes deutlich den Namen des alleinigen Empfängers, "den geliebten Gajus"(V. 1). Der Name »Gajus« war im 1. Jh. weit verbreitet (z.B. Apg 19,29; 20,4; Röm 16,23; 1Kor 1,14), doch es ist nichts von dieser Person bekannt bis auf Johannes’ Anrede, aus der gefolgert wurde, dass er einer der Gemeinden angehörte, die sich unter Johannes’ geistlicher Obhut befanden.
Brüder, die Johannes von der Gastfreundschaft, die sie bei Gajus genossen hatten, berichteten, motivierten den Apostel, diesen Brief zu verfassen. Im Gegensatz zu Gajus gab es aber auch negative Beispiele wie z.B. Diotrephes, der sich weigerte, die von Johannes gesandten Lehrer aufzunehmen und ihnen die Gastfreundschaft vrweigerte (Vers 9). Als Reaktion auf diese Berichte schreibt Johannes Gajus einen Brief, um ihn zu ermutigen und ihm seinen Dank auszusprechen.
Worum geht es?
Das Wort "wünschen" oder in anderen Übertragungen "beten“, das Johannes hier verwendet, ist das gleiche wie im Jakobusbrief, wo es heißt: „Betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.“ Johannes betet hier also ernstlich für seinen Freund Gajus und für dessen wirtschaftliches, gesundheitliches und seelisches Wohlergehen. Dieses Wohlergehen bedeutete einerseits, dass es ihm materiell an nichts fehlte, dass er körperlich gesund war und dass es ihm geistlich gut ging. Johannes spricht vom Wohlergehen der Seele.
Das griechische Wort für "Wohlgehen“ an dieser Stelle bezieht sich eigentlich auf geschäftlichen Erfolg. Gott ist ein Gott, der uns versorgt! Wenn im Alten Testament von „Frieden“, von „Schalom“ die Rede ist, zum Beispiel: der Gott des Friedens – Jahwe Schalom – dann ist damit auch „Wohlstand“ gemeint. Im hebräischen Denken ist „Schalom“ ebenso etwas Äußerliches wie etwas Innerliches. „Schalom“ hat mit innerlichem Frieden und Ruhe zu tun, doch er umfasst auch die äußerlichen Dinge, die zu diesem Frieden führen und beitragen.
Wir können Frieden mitten im Sturm haben, wenn wir unsere Rechnungen bezahlen können trotz steigender Energie- und Lebensmittelpreise und noch genug übrig haben, um für einen guten Zweck zu spenden. Materielles Wohlergehen erspart uns eine Menge Stress, mit bestimmten Dingen müssen wir uns dann nicht auseinandersetzen. Und Gottes Frieden, Sein Schalom, reicht auch in diese Dinge hinein. Ich denke, wir müssen beten, wenn uns etwas fehlt, so wie Johannes für Gajus betete.
Weiter sagt Johannes: „Ich bete, dass du gesund bist.“ Gott ist auch an unserer körperlichen Gesundheit interessiert. Ich glaube, wir müssen und dürfen wie Johannes darum beten. Doch ich glaube, wir müssen uns auch Zeit nehmen, Gottes Wort in unser Herz und unser Leben auszusäen. In Psalm 107:20 steht: „Er sandte sein Wort und heilte sie, er rettete sie aus ihren Gruben.“ Was Gott für uns tut, tut Er durch Sein Wort. Und wo immer Sein Wort hinkommt, kommt es in Form eines Samens. Jesus sagte, so ist es im ganzen Reich Gottes. Der Sämann sät den Samen. Ein Teil fällt auf den Weg, ein Teil unter die Dornen. Ein Teil fällt auf guten Boden, wächst und bringt dreißig-, sechzig-, hundertfache Frucht. Viele kennen dieses Gleichnis. Und als die Jünger fragen: „Wovon redest du hier?“, erklärt Jesus das Gleichnis. Die Saat ist Gottes Wort und der Satan ist der Feind, der versucht, es aus unserem Leben zu stehlen. Ohne Samen gibt es nämlich keine Ernte. Und mit Gottes Wort ist es so wie mit natürlichen Samen, es bringt hervor, was es verspricht. Wenn ich Wassermelonen säe, bekomme ich keine Orangen, sondern Wassermelonen. Wenn ich Gottes Verheißungen in bezug auf Heilung oder Frieden oder was auch immer aussäe, bringen sie genau diese Frucht. Deswegen müssen wir uns Zeit nehmen, um Gottes Wort in uns aufzunehmen.
Der letzte Aspekt ist der wichtigste, das "geistliche Wohlergehen". Doch die Frage ist: Wie sieht geistliches Wohlergehen aus? Eine gesunde Seele ist eine von Grund auf erneuerte Seele. In einer Bibelübersetzung heißt es in Psalm 19:8: „Das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erneuert die Seele.“
Das nehmen wir aus der Monatslosung mit:
beten, konkret für das, was (uns) fehlt,
Zeit nehmen, Gottes Wort in unser Herz und damit unser Leben auszusäen,
Gottes Gesetzen vertrauen, damit unsere Seele erneuert wird!
In diesem Sinne wünsche ich uns und der Welt Gottes Schalom für diesen Monat!
Ihr/euer Werner Happe
Lesung mit Damaris Kofmehl
Am 17.05.2022, 19 Uhr wird die bekannte Schweizer Autorin und Eventrednerin Damaris Kofmehl bei uns zu Gast sein. Sie ist Autorin von mehr als 40 Büchern und schreibt über sich selbst:
„Mein erstes Buch schrieb ich mit 15 Jahren. Seither habe ich zahlreiche Bücher veröffentlicht, welche in mehrere Sprachen übersetzt wurden, darunter Fantasyromane und viele Thriller, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Meine Buchrecherchen führten mich unter anderem nach Brasilien, Pakistan, Guatemala, Chile, Peru, Australien und in die USA. Mit meinen Büchern, die häufig von wahren und heftigen Lebensgeschichten handeln, (Bankräuber, Drogendealer, Mörder etc.) möchte ich aufzeigen, dass es für Gott keine unmöglichen Fälle gibt und dass sich ein Leben mit ihm lohnt.“
Gemeinsam mit ihrem Mann (der 2017 leider plötzlich verstarb) startete sie eine eigene Arbeit unter Straßenkindern in Sao Paulo. Sie gründeten eine Hilfsorganisation und nannten sie „Open Arms“, offene Arme. Im Verlauf der Jahre kamen weitere Projekte dazu, andere fielen weg. Heute ist Open Arms weltweit tätig. Sie organisiert verschiedene Camps in der Schweiz und ist Teil einer Internet-Kirche, die Menschen in ihrem Alltag ermutigt und inspiriert.
Gebet für den Frieden
"Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geiste; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen." Brief an die Epheser 6,18
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 findet in Europa wieder ein Krieg statt. Keiner hätte damit wirklich gerechnet. Krieg bedeutet immer Leid und Not, Vertreibung, Angst und Tod. Gott will keinen Krieg. Er ist der Friedefürst! Krieg kennt nur Verlierer! Umso mehr trifft uns das Losungswort zum Monat März des Jahres:
Betet ohne Unterlass ... für den Frieden, für Putin, für Erkenntnis und Umkehr, für die Menschen, die der Krieg betrifft, als Flüchtlinge, Bewohner umkämpfter Städte, als Leidtragende durch Verwundung oder Tod.
Wir sollen nicht nur beten,sondern flehen! Flehen ist mehr als bitten; intensiver, anhaltender, fordender. Liegen wir unserem Gott in den Ohren!
Beten wir im Geist! Wenn wir nicht wissen, was und wie wir beten sollen, so haben wir die Zusage, dass uns der Heilige Geist hilft! Vielleicht ist es nur ein Seufzen, was wir vollbringen. Doch ist jeder Heilige-Geist-Seufzer mehr wert als wohlgeformte menschliche Worte! Gott sieht unser Herz.
Seid wachsam, harrt aus! Lasst uns nicht müde werden, sondern auch dann im Gebet bleiben, wenn es aussichtslos oder sinnlos erscheint. Gott hat mehr Möglichkeiten, als wir erahnen! Es gibt keinen Grund mutlos zu werden!
Bittet für alle Heiligen! Lasst uns unsere Geschwister in der Ukraine nicht vergessen! Sie brauchen gerade jetzt unser Gebet! Den Trost und den Frieden unseres Herrn! Aberauch die Heiligen (Geschwister) in Russland brauchen unser Gebet!
Vergessen wir nicht, was Reinhold Schneider 1936 dichtete: "Allein den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten; und diese Welt den richtenden Gewalten, durch ein geheiligt Leben abzuringen!"
Stellen wir nicht nur den Monat März besonders unters Gebet! Lasst ins ohne Unterlass beten, Monat für Monat Bist du/ Sind Sie dabei?
Werner Happe
Hilfe für die Ukraine
Die Betroffenen des Krieges mit Spenden und Gebet unterstützen. Hinweise und Informationen finden sich auf der Homepage unseres Bundes. Spenden können aber auch auf das Gemeindekonto gezahlt werden, von wo sie dann weitergeleitet werden.
Dienstagscafé findet wieder statt
Das Dienstagscafé, beliebter Treffpunkt für Gemeindeglieder und Freunde, entfiel wegen der Corona-Lage lange Zeit. Am 26. April ist es wieder gestartet! Ab sofort wieder jeden Dienstag (mit Ausnahme der NRW-Ferienzeiten), 09.30 Uhr in der "Insel"! Für Besucher gilt die 3-G-Regel (getestet, geimpft, genesen). Der jeweilige Nachweis ist mitzubringen. Das Team dankt allen Besuchern für die Geduld und freut sich auf eine gute Zeit bei Frühstück und Gemeinschaft in der Insel.